„Den Wald an das Klima anpassen“

Petra Högl beim Bayerischen Amt für Waldgenetik in Teisendorf

03.05.2024
Deutschlandweit einmalig ist das Amt für Waldgenetik (AWG) in Teisendorf. Kelheims Landtagsabgeordnete Petra Högl (Mitte) informierte sich mit MdL-Kollegen Sebastian Friesinger (2. v.l.) bei Dr. Joachim Hamberger (3. v.l.), Leiter des AWGs.
Deutschlandweit einmalig ist das Amt für Waldgenetik (AWG) in Teisendorf. Kelheims Landtagsabgeordnete Petra Högl (Mitte) informierte sich mit MdL-Kollegen Sebastian Friesinger (2. v.l.) bei Dr. Joachim Hamberger (3. v.l.), Leiter des AWGs.

Die Wälder sind im Klimastress. Für den notwendigen Waldumbau werden hitze- und trockenresistente Baumarten benötigt, aber auch das Wissen über diese Arten und deren Herkünfte. Das Bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) in Teisendorf beschäftigt sich genau damit. Etwa, welche Baumarten aus welchen Regionen der Welt in Zeiten des Klimawandels künftig in Bayern angepflanzt werden können. Auch sichert das AWG das genetische Potential der heimischen Bäume und untersucht seltene Baumarten, die gut mit Trockenheit umgehen können. 

Diese Forschung erfolgt dabei stets mit starkem Praxisbezug. Seit Ende 2022 ist der frühere Amtschef des Amts für Landwirtschaft in Abensberg, Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWGs. Grund genug für Kelheims Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU), die auch amtierende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung-, Landwirtschaft-, Forsten und Tourismus im Bayerischen Landtag ist, gemeinsam mit ihrem Abgeordnetenkollegen Sebastian Friesinger dem AWG einen Besuch abzustatten und sich in den Laboren und Versuchsflächen des AWG zu informieren.

Das AWG sei die „Zukunftsagentur für die bayerischen Wälder“, verdeutlichte Dr. Hamberger. Hier würden Baumarten aus anderen Regionen, etwa dem Mittelmeerraum, getestet, um sie dann den Waldbesitzern als Ergänzung zur heimischen Baumartenpalette empfehlen zu können. Gerade sei ein Versuch mit drei mediterranen Eichenarten, der Flaumeiche, Zerreiche und ungarischen Eiche angelaufen. Aber auch die Genetik seltener heimischer Baumarten wie Elsbeere, Flatterulme oder Feldahorn werde erforscht und ihre Vielfalt für den Zukunftswald gesichert. Die Anpassungsfähigkeit an die Klimaveränderung sei entscheidend.

Petra Högl betonte, wie wichtig die Arbeit des AWG sei. Denn die sich ändernden klimatischen Bedingungen mit weniger Niederschlag, höheren Temperaturen und mehr Trockenheit, der Zunahme von Hitzetagen, vermehrten Stürmen und Schneebrüchen machen die Wälder zu Hauptbetroffenen des Klimawandels. Waldbewirtschaftung vor diesen Herausforderungen bedeute nach Högls Worten daher auch, Rückschläge zu verkraften und einen langen Atem zu haben. Auch daher forciere der Freistaat die weitere Umsetzung der bayerischen Waldumbauoffensive 2030, da die Wälder eine herausragende Bedeutung hätten. Ziel sei es die Wälder Bayerns mit dem Waldumbau an den Klimawandel anzupassen. Die notwendige und wichtige Grundlagenarbeit hierfür leiste das AWG. Nur so könnten Waldbesitzer fachkundig beim Waldumbau unterstützt werden, betonten Högl und ihr Abgeordnetenkollege Sebastian Friesinger (CSU).

Weitere Station des Besuchs am AWG war auch die Genbank, in der bei minus 20 Grad Saatgutreserven eingefroren sind. Dort wird Forstsaatgut von 24 verschiedenen Arten von 53 Herkünften gelagert. Die älteste Einlagerung ist von 1979 und keimt noch hervorragend. Zusammen ergeben die eingelagerten Samen 24 Millionen Bäume.